Kurt Tucholsky Die Wendriner Monologe
Monologe eines jüdischen Bourgeois,
der nicht unbedingt einem roten Faden zu folgen versteht.
Ein Programm von und mit Burkard Sondermeier
am Klavier Ulrich Raue
Menschlich, fast amüsant, wenn dieser Wendriner so von den Tücken des Alltags schwafelt.
Da Einleitungen oder Kommentare Tucholskys nicht vorkommen,
vermutet man den Mitschnitt eines realen Gesprächs.
Die Szenen werden in der Umgangssprache, teils im Dialekt wiedergegeben.
Man ist in der Form an Monologe Karl Valentins erinnert.
Dieser Wendriner ist ein unsympathischer, wendehalsiger Spießbürger, Untertan.
Eins wird klar, wären alle wie er gewesen,
wäre es für Hitler und seine SA ein Leichtes gewesen, an die Macht zu kommen.
Und doch hat das Gefasel dieses „Ekel’s“ einen spaßigen Unterhaltungswert,
auch wenn einem das Lachen dabei fast vergehen kann.
16 Wendriner Texte schrieb Tucholsky für die Weltbühne,
wählte hierfür das Pseudonym
Kaspar Hauser.
Die hier ausgewählten Titel im Einzelnen:
Herr Wendriner erzieht seine Kinder, – nimmt ein Bad, – beerdigt einen, – in Paris,
– hat Gesellschaft, – betrügt seine Frau, – telefoniert,
– steht unter der Diktatur.
In diese eingefügt Couplet’s von Tucholsky in Vertonung von:
Hawaii, Friedrich Hollaender
Fang nie was mit der Verwandtschaft an, Rudolf Nelson
Sowie Couplets aus der Zeit
Malongo vom Kongo, Rudolf Nelson
Mein Berlin, Willi Kollo
Lass mich Dein Badewasser schlürfen…
Der Tapezierer Tango, Neumann/Grothe
Piano Solo:
Trauermarsch F. Chopin
Ouvertüre, Gian Carlo Menotti ,The Telephone
Fürst, Badonviller Marsch